Österreichische Querfeldein Meisterschaften – Tag 1

Posted on: 12. Januar 2019, by :

Traditionell ist Jänner für das Lizenzteam RadsportUNION St. Pölten der wichtigste Rennmonat im Jahr.

Zum einen möchten wir dem heimischen Publikum in St. Pölten unser Können zeigen, zum anderen steht die nationale Meisterschaft als Abschluss der CX Saison am Programm.
Heuer konnten wir mit dem größtem Team (Sechs Fahrer und eine Fahrerin, Zwei Betreuer) in der Vereinsgeschichte am ersten Meisterschaftstag antreten.
Den Beginn machten Lukas, unser Neuzugang, Caspar und Johannes im Rennen der Elite. Erstmals in dieser Saison war auch der Titelverteidiger vom Rennen bei der Seedose 2018 am Start.
Lukas konnte in seinem dritten CX Rennen schon zeigen, dass er sich mit den Bedingungen besser zurecht findet und lies erahnen, welchen Druck er bei Straßenrennen aufbauen kann. Caspar und Johannes konnten erstmals in dieser Saison bessere Startplätze nutzen und knallten aus den Startblöcken, wie es am Meisterschaftstag nötig sein wird. Caspar fand nach dem guten Heimrennen wieder einen optimalen Renn-Rhythmus und war nicht zu stoppen. Nach angepeilten 2 schnellen Runden ließ er seinen „Motor“ weiter auf hohen Touren laufen und erkämpfte zum ersten Mal einen Top10 Platz samt Preisgeld. Johannes versuchte die Rennlinie zu finden und übte das Wechseln der Rennmaschine – zum Glück, denn in der Pit Zone hatte Michl noch nicht den Renn-Rhythmus gefunden und stand schlecht vorbereitet da. Der zweite Testwechsel klappte wesentlich besser. Ergebnis: Caspar: 9., Johannes: 14., Lukas: 24.

Rosalie und Leonhard traten in der Nachwuchsklasse an um, mit großteils älteren MitstreitereInnen, den Kurs zu bewältigen. Beide schlugen sich tapfer und zeigten, dass die RadsportUNION St. Pölten auch in Zukunft beim CX Sport in Österreich eine bedeutende Rolle spielen wird.

Dann stand der Höhepunkt des Tages an. Nachdem sich einmal mehr bewies, dass Vorfeldorganisation wichtig ist konnten wir mit den plötzlich auftretenden Querelen ruhig umgehen.

Die Chronologie dazu:
In Österreich hat sich eingebürgert, dass viele Athleten mangels Angebot an Straßenrennen für ihre Rennkategorie Lizenzen vor der CX Saison umschreiben lassen, um einerseits Straßenrennen zur Vorbereitung zu bestreiten, später aber dann auch internationale CX Rennen zu fahren. Der Fachverband hat darauf reagiert und den Passus ausgegeben, dass Fahrer in der Kategorie bei den Meisterschaften an den Start gehen müssen, in der sie ihre Lizenz im Herbst umschreiben ließen. Eine Regelung die sinnvoll erscheint, weil man damit den Athleten die Chance gibt die Straßensaison in Österreich zu bestreiten.
2019 ergab sich, dass sich einige Fahrer in einer anderen Kategorie eine Lizenz ausstellen ließen, als sie die CX Saison begannen. Nach Rückfragen bei der Kontaktperson beim Fachverband wurde bis 1 Tag vor dem Rennen klargestellt, dass in jener Kategorie zu starten ist in welcher man 2018 begonnen hat. Als sportlicher Leiter traute ich den Angaben nicht, vor allem weil die offizielle Textpassage in der Ausschreibung unklar ist, und versuchte unsere Fahrer auf mögliche Ungereimtheiten vorzubereiten. Uns als Team war klar, dass die neuerliche Titelverteidigung von Jürgen schwer werden könnte – und so standen, mehr oder weniger überraschend, 4 Fahrer am Start, welche zurecht als Titelaspiranten gehandelt wurden. Die St. Pöltener Pechhacker und Teubenbacher sowie Mair und Reinisch waren die zu erwartenden Männer fürs Podest.
Gerry Teubenbacher fischte wieder einen seiner Blitzstarts aus dem Köcher, verletzte sich allerdings gleich zu Beginn des Rennen am Knie (weswegen er später ins Spital musste). Jürgen hatte schon vor Rennbeginn die Strategie aufs Finale ausgelegt und so versuchte er immer an der Spitze, jedoch nicht wie die letzten Jahre von vorne, das Rennen zu kontrollieren. Schon nach der ersten Runde waren Reinisch und Mair zur Spitze vorgestoßen und Gerry musste abreißen lassen.
Jürgen versuchte weiterhin vorne die Lage unter Kontrolle zu halten als Mair, für seine kraftvolle Fahrweise bekannt, vorne wegfuhr. Nicht lange konnte er seinen Vorsprung halten, denn ein Defekt zwang ihn in die Wechselzone. Genauer gesagt hantierte er, ohne in die Wechselzone zu fahren, am defekten Hinterrad, was auf Grund regelwidrigem Verhaltens zu einer Disqualifikation führen hätte müssen. Zwei Runden später erledigte sich diese Frage, da ein weiterer Defekt seine Aufgabe mit sich brachte. Fast zu gleichen Zeit hatte auch Bört van der Graf mit dem Defektteufel zu kämpfen. Kette und Kettenführung wollten nicht mehr ihre Dienste verrichten und eine halbe Ewigkeit musste mit Fingerspitzengefühl und Forstkraft sein Gefährt wieder in Gang bringen – die tolle Ausgangslage nach einem neuerlichen Raketenstart war leider verloren. Reinisch und Jürgen fanden sich mittlerweile ohne weitere Gegner an der Spitze des Renngeschehens und Jürgen behielt in der Manier eines Profi bis zum Schluss die Nerven. Zwei Kurven vor Schluss attackierte er und entschied im Sprint das Rennen für sich. Es war ein ähnlicher Rennverlauf, wie schon der Bewerb der Elite zuvor durch Daniel Federpiel entschieden wurde.
Vier Titel in Folge sind der Lohn für perfekte Arbeit im Vorfeld und einem Jürgen Pechhacker, der es seit Jahren schafft am Punkt in Hochform zu sein. Bört fuhr das Rennen ruhig zu Ende um sich geistig auf das „CÖP“ Finale am kommenden Tag zu konzentrieren.
Platz 1. und österreichischer Meister im Radcross – Jürgen Pechhacker,
Platz 19. Heribert Graf.

Wir freuen uns über den großartigen Erfolg des Teams der RadsportUNION!

 

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» Fotos von Ernst Teubenbacher