Im Schweiße deines Angesichts.

Posted on: 20. November 2022, by :

Ein Radrennfahrer auf dem Gipfel des Mont Ventoux ist kein Anblick für seine Mutter.“ soll der dreifache Tour de France Sieger Louison Bobet (1925 – 1983) einmal gesagt haben. Ich glaube die Querfeldeinfahrer:innen waren am Sonntag beim Steiner Cross Wels powered by RC Ovilava auch kein Anblick für nervenschwache Eltern. Vor allem wenn es darum ging, die zwei steilen Rampen hoch zu „rennen“. Aber beginnen wir am Anfang. 

Schon am Samstag ging ein neues Rennen im Crosskalender in Strasswalchen (Salzburg) über die Bühne. Bernhard und Caspar mussten ihre Teilnahme (aus hier nicht weiter zu erläuternden Gründen) leider spontan absagen und somit waren nur Jürgen und erfreulicherweise auch nach einer längeren Pause seine Tochter Rosalie von der RadsportUNION St. Pölten beim Start des Rennes dabei. Es war aufgrund der ergiebigen Niederschläge in den letzten Tagen und der gekonnten Kursgestaltung ein technisch anspruchsvolles CX-Rennen. Jürgen konnte im Masters-Rennen lange den dritten Platz verteidigen musste sich dann aber am Ende mit dem Vierten zufriedengeben. Nach der langen Rennpause war der schwierige Kurs für Rosalie im U-17 Rennen natürlich eine Herausforderung, die sie aber gekonnt meisterte. Immer hervorragend, wenn unsere einzige U-17 Nachwuchsfahrerin bei Radrennen am Start steht. 

Am Sonntag war dann bei dem Welser Crossrennen mit Bernhard, Caspar und Jürgen wieder die Star- und Standardquerfeldeinrennbesetzung zugegen und wie schon erwähnt hieß es diesmal richtig hinhalten. Nach dem bei fast allen vorrangegangen CX-Rennen die technischen Herausforderungen vermisst wurden, was es diesmal soweit, dass sich die Fahrer:innen mit einem „richtigen“ Crosskurs konfrontiert sahen. Vor allem der mannigfaltige Schlamm, Gatsch, Dreck und Matsch stellten eine Herausforderung an Fahrer:in, Ausrüstung und wenn man sich in der bevorzugten Position befand auch eine Herausforderung an die Betreuenden (mit Lizenz, sonst Rauswurf) in der Wechselzone, die das Rad zu reinigen hatten. Abgesehen von dem erhöhten Widerstand, der durch den Dreck und die Grashalme im Antrieb entsteht, darf auch nicht das zusätzliche Gewicht unterschätzt werden. Speziell wenn es darum ging das Rad zu schultern und die zwei absolut unbarmherzigen Anstiege raufzuwuchten waren die geschätzten 8 kg zusätzliches Gewicht durch den Dreck am Rad und den Reifen eine reine Qual. Also ganz nach unserem Geschmack! 😉 
Wieder als Trainingsrennen ausgeführt konnten sich ab den Junior:innen alle Fahrer:innen über die Klassen hinweg miteinander matchen. Für Caspar und Jürgen, beim Crossen in einem ähnlicher Leistungsklasse, war es also spannend wer sich wie lange vorne halten konnte. Die erste Hälfte (30 min) sah es noch so aus als ob der Master-Meister-Routinier sich vorne halten könnte, aber ab dann profitierte Caspar (9. Platz) von seinem Alter und der wesentlich höheren Anzahl an Trainingskilometern in den letzten Jahren. Nachdem Jürgen von seinem Vereinskollegen (-konkurrenten) überholt wurde musste er noch dazu eine herausfallende Kette hinnehmen und stürzte kurze Zeit später auf Grund des klemmenden Pedals auch noch auf die Hürden. Trotzdem konnte er das Rennen mit dem 11. Platz beenden, auch im Anbetracht der starken deutschen Präsenz (aus den Top 4 waren drei aus Deutschland) eine gute Leistung. Bernhard befand sich schon beim Start etwas weiter hinten im Feld konnte aber seine schlechte Startposition schnell wett machen, hatte dann aber ebenfalls mit den rutschigen Bodenverhältnissen zu kämpfen. Mit dem 32. Platz im Ziel konnte er aber weiterhin seine gute Position im Mittelfeld zementieren und befindet sich nun in Wurfweite zu vielen weitern starken Fahrern.
Herzlichen Dank an Wernfried für seine feine Betreuung, die uns gerade bei so schwierigen Rennen immer sehr hilft und die zahlreichen Bilder vom Rennen.

Zum Schluss lässt sich die Herausforderung des Rennens noch gut mit dem Verhältnis von Starter:innen zu DNFs beziffern:  Jede:r vierte Fahrer:in konnte das Rennen nicht zu Ende fahren. Gut, dass wir von der RadsportUNION diesmal nur zu dritt waren! Beim nächsten Rennen in Böheimkirchen nehmen wir aber gerne wieder mehr Starter:innen aus unserem Verein in Empfang.