La Invernal de Motorland
Posted on: 20. Januar 2024, by : casparconradi „la invernal“ eigentlich weiß ich bis heute nicht genau, was das im Spanischen bedeutet. Nur so viel, dass „el invierno“ der Winter ist. Also vermutlich in etwa: „das winterliche Motorland“. Und was ist „Motorland“? Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei nicht um etwas das explizite mit dem Fahrrad in Verbindung gebracht wird sondern für mich ganz im Gegenteil: Verbrennungsmotoren. Naja vielleicht mittlerweile auch der ein oder andere Elektromotor. Wie auch immer „Motorland Aragón“ ist eine 5078 m lange Motorsport-Rennstrecke in der „comunidad autónoma“ Aragón auf dem seit 2010 ein Rennen im Rahmen des MotoGP ausgetragen wird.
Und einmal im Jahr – wie es auch von anderen Motorsport-Rennstrecken bekannt ist – wird dieser eben der „öffentlichen“ Radgemeinschaft (sowie Laufenden und Rollschuhfahrenden) im Zuge eines 100 km langen Rennes zugänglich gemacht. Und dieses Jahr hatte ich auf Grund meines Auslandsjahr hier in Saragossa die Gelegenheit bei diesem Rennen teilzunehmen.
Glücklicherweise musste ich dies aber nicht als einsamer Wolf. Ganz wie ich es mir erhofft habe, wurde ich extrem unkompliziert und ausgesprochen freundlich beim in Saragossa ansässigen „Club Ciclista Serma“ aufgenommen. (Natürlich nur als Leihgabe der RadsportUNION St. Pölten. Versteht sich von selbst.) Und zu den Herrschaften dieses Radvereines konnte ich mich dann eben an die Startlinie der Rennstrecke dazustellen.
Was mir sehr gefallen hat ist, dass es im Vorfeld des Rennens glaube ich drei Treffen von Vereinsmitgliedern gab (zu denen ich es leider nie geschafft habe) bei denen die Taktik des Rennens besprochen werden sollte. Wie gut diese dann im Rennen aufgegangen ist, bin ich mir nicht ganz sicher. Ich habe nur ein einziges Mal jemanden von uns an der Spitze gesehen und bis zum Schluss hat es alle bis auf zwei von uns aus dem Hauptfeld rausgeschmissen einschließlich mir. Also ich glaube die „Taktik“ Besprechung war nur der Vorwand, um was trinken zu gehen.
Wie auch bei vermutlich all den Rennen, bei denen ich in Österreich teilgenommen habe ist das Kopfkino im Vorhinein doch sehr lebhaft und eine wichtige Lektion war meine Erwartungen zu senken. Aber wieder einmal ist mir das nicht ganz gelungen. Zumindest Top20 war meine „realistische“ Einschätzung. Der 31. ist es dann am Ende geworden. Auf der letzten Runde, beim längsten Anstieg begann mein Blickfeld zu flimmern und ich konnte einfach nicht mehr an der ersten Gruppe dranbleiben. Alle Körner waren verschossen.
Danach waren wir dann aber noch zu elft richtig fein Mittagessen und alle Schmerzen und kleinen Enttäuschungen waren vergessen. Beim Heimweg hab ich dann noch – weil ich doch richtig Hunger hatte – drei Mehlspeisen aus der Bäckerei geholt, mich bei 12° in die pralle Sonne gesetzt und mir gedacht, dass das Leben nicht so schlecht ist.